„Jedes Essen zählt […] bei der Positivbilanz – nicht nur, um länger jung zu bleiben, sondern auch für die Welt, in der wir alle leben. Vegan ist Anti-Aging für Körperzellen und den Planeten!“ (Vegan for Youth, Attila Hildmann) Falls es ein paar Wenige unter euch geben sollte, die noch nichts von diesem Buch gehört haben, erst einmal eine kurze Einführung: Bei „Vegan for Youth
“ handelt es sich um ein veganes Kochbuch/Diätbuch. Wer abnehmen, gesünder werden und jünger aussehen möchte, kann eine 60-tägige Challenge/Triät absolvieren, in der er sich ausschließlich von den Rezepten in dem Buch ernährt. Verzichtet werden hier, wie beim Vorgängerbuch „Vegan for Fit“, auf tierische Produkte, Zucker, Weißmehl, Konservierungsstoffe, Fertigprodukte usw. Doch der Begriff „Verzicht“ ist auch in diesem Buch wohl eher fehl am Platz. Ein Blick – hier – in die Leseprobe reicht, um zu sehen, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Diät handelt 😉
Ergänzend zur Ernährung (inklusive täglich frisch gepresster Säfte) sollen Sport und Meditation den verjüngenden Effekt unterstützen. Nach 60 Tagen Challenge soll jeder Teilnehmer messbar jünger werden! Das kann mit Hilfe eines Geräts an der Haut gemessen. Die Werte einiger Testpersonen AKA „First-Challenger“, die im Beiheft des Buches vorgestellt werden, belegen diese messbare Verjüngung. Zusätzlich erzielen sie unglaubliche Abnehmerfolge: im Schnitt hat jeder Teilnehmer 7 Kilo abgenommen und viele sogar über 10 Kilo! Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Im ersten Teil erzählt Attila von seiner Suche nach verjüngenden Lebensmitteln. Diese Suche brachte ihn nach Japan und in das Dorf der 100-Jährigen in Italien. Neben wunderschönen Bildern von seiner Reise, beschreibt Attila seine Erfahrungen, Begegnungen und wie es zu jedem einzelnen Schritt seiner Reise kam. Zu meinem Bedauern stellt sich heraus, dass ihm die japanische Küche nicht so sehr zusagte. In vielen seiner Beschreibungen konnte ich eigene Erlebnisse, die ich in Japan machen durfte, wiederfinden, was das Buch für mich persönlich schon sehr besonders macht. Im Folgenden seht ihr auch ein paar Bilder meiner Japanreise, die zu ähnlichen Stationen führte wie Attilas.
Dann folgt der wissenschaftliche Teil. Attila stellt verschiedene wissenschaftliche Theorien über das Altern und seine Messungsmethoden vor. Trotzdem ist der Teil keineswegs langweilig oder schwierig zu verstehen. Attila erklärt anhand von Schaubildern, belegt mit wissenschaftlichen Quellen und lockert das Ganze dann durch Sätze wie „Freie Radikale sind die Gangster auf der molekularen Ebene“ auf 😉 Wie bei „Vegan for Fit“ folgen dann ein paar Tipps zur Vorbereitung – ausführlicher und als Quickstart auf einen Blick. Besondere Zutaten, die für die Challenge benötigt werden sind: Acai-Pulver, Acerola-Pulver, Matcha, Weizengraspulver, Reissirup und Apfelsüße. Außerdem wird empfohlen sich einen Entsafter zuzulegen.
Dieser ganze erste Teil ist relativ ausführlich und nach ungefähr 80 Seiten geht es dann an die Rezepte. Diese sind in Frühstück, Mittag-/Abendessen, „Fresh & Crunchy“ (Salate, Gemüsepasta & Co), Snacks, Superfoods (Säfte) und Süßes aufgeteilt. Im Gegensatz zu „Vegan for Fit“ sind bei dieser Challenge glutenfreie Vollkornreisnudeln erlaubt. Mir ist außerdem aufgefallen, dass es nur sehr wenige Rezepte mit Tofu gibt. Wer also Sojaprodukte nicht gut verträgt, findet viele geeignete Rezepte in „Vegan for Youth“. Bei „Vegan for Youth“ handelt es sich grob gesagt um eine feine, leckere Gemüseküche – die, wie ich finde, schwierigste Disziplin des Kochens überhaupt. Vegane Rezepte, ohne Ersatzprodukte und ohne das Gefühl, dass etwas fehlt, zu zaubern, ist wirklich eine Kunst. Es gibt auch einige Rezepte, die keine außergewöhnliche Zutaten benötigen (abgesehen natürlich vom allgegenwärtigen Nussmus 😉 ). Ein Beispiel ist das Rezept, das ich nachgekocht habe: Schiefer Turm von Zucchini mit Avocado-Paprika-Füllung. Wirklich, wirklich lecker und sehr schnell gekocht! Nach den vielen Rezepten geht es um die Bewegung: Sport, Dehnübungen, Meditation und Qi Gong. Attila stellt einige Übungen vor und gibt Tipps für’s Meditieren. Entspannung ist ein wichtiger Bestandteil der Challenge, denn nichts lässt den Körper schneller altern als Stress.
Zuletzt gibt es noch ein paar motivierende Worte. Ich finde, da hat es Attila wirklich drauf! „Es ist nie zu spät, die Zeit zurückzudrehen“, die Geschichte eines 82 jährigen Ironman Teilnehmer und viel mehr. Da bekomm sogar ich als ultimativer Sportmuffel Lust auf die Challenge! Nach all dem ist sich Attila natürlich bewusst, dass wir alle altern und sterben müssen. Er betont, wie wichtig es ist, jeden Tag voll zu nutzen und keine Minute zu vergeuden. Als Tipp gibt er auch, einfach mal den Computer auszulassen und nicht ständig auf facebook oder im Internet abzuhängen, und da habe ich ja mal 100%ig angesprochen gefühlt 😉 Ihr kennt das sicher auch, wenn die Zeit rasend schnell vorbeigeht, wenn man sich im Internet verliert. Damit seinen Großteil seines kostbaren Lebens zu verbringen? Da hat Herr Hildmann natürlich Recht: lieber nicht 🙂 Also das werde ich auf jeden Fall zu beherzigen versuchen… So, nach alldem muss ich aber auch klarstellen: Ich werde die Challenge nicht machen. Mit einer Tendenz zum Untergewicht möchte ich das Risiko auf keinen Fall eingehen, Gewicht zu verlieren. Dennoch hat sich das Buch für mich wirklich gelohnt. Ich interessiere mich sehr für eine gesunde Ernährung. Abgesehen davon musste ich allein schon wegen meiner Leidenschaft für Japan das Buch haben, denn wenn ein Buch vegane Ernährung und Japan vereint, dann gehört es einfach in mein Bücherregal 😉 Und ich muss zwar nicht abnehmen, aber meinen Arsch wirklich mal hochkriegen! Ich bin wirklich ein Sportmuffel und weiß, dass mir diese Faulheit nicht gut tut. Innerlich fühle ich mich ständig gestresst und unruhig. Das möchte ich auf jeden Fall durch Meditation und Bewegung in Angriff nehmen und da werden mir Attilas Tipps hoffentlich helfen. Das war mein erster Eindruck von „Vegan for Youth“. Ich hoffe, er hat euch gefallen und wenn ihr irgendwelche Fragen habt, dann immer her damit. Hier ein paar Fragen an euch:
- Was haltet ihr von dem Buch?
- Gibt es welche unter euch, die die Challenge machen werden?
- Interessiert ihr euch für Meditation?
Über Feedback freue ich mich immer sehr, also falls euch mein Blog/Post gefällt, vergesst nicht auf „gefällt mir“ zu klicken, zu teilen und/oder zu kommentieren – hier oder auf facebook. Vielen Dank!
Nachdem sich irgendwie JEDER dieses Buch besorgt hat, muss ich wohl nachziehen (Gruppenzwang?! :D) Mich würde die Challenge schon reizen, aber ich habe momentan weder einen Entsafter noch alle der Superfoods zuhause. Ist also schon ne Geldfrage. Evtl im Januar, bis dahin kann ich noch sparen und vll bringt der Weihnachtsmann mir ja einen Entsafter zu Weihnachten. 🙂 Liebe Grüße
Ps: Ich habe schon mehrere Rezensionen über das Buch gelesen. Deine gefiel mir mit am Besten.
Danke dir, das freut mich total 🙂
Ich finde, das Buch lohnt sich wirklich, auch wenn man die Challenge nicht machen will (aber wenn man sie machen will, dann natürlich umso mehr 😉 ). Ich werde die Rezepte nachkochen und dann oft auch die außergewöhnlichen Zutaten ersetzen bzw. weglassen (z.B. werde ich mir die Pulver nicht kaufen, einfach normale bzw. Vollkornnudeln nehmen und Agavendicksaft statt Reissirup/Apfelsüße nehmen). Neulich habe ich auch mal irgendwo gelesen, dass man selbstgemachte Dattelsüße zum Süßen nehmen kann. Dazu mixt man Datteln mit etwas Wasser und fertig. Ob das challengetauglich ist, weiß ich nicht, aber wenn du das nicht so ernst siehst, kannst du das ja auch machen 🙂 Dann bleiben diese Hammererfolge vielleicht aus, aber man kann manchmal nicht alles haben 😉
Wobei so richtig Challengen bestimmt schon ne Erfahrung ist 🙂 Die Berichte von den First-Challengern sind wirklich beeindruckend (mehr als Vegan for Fit)! Da sind echt so viele dabei, die 10kg oder mehr abgenommen haben! Nen Entsafter vom Weihnachtsmann, das wär doch was! Bin gespannt, was du erzählst, falls du die Challenge machst! Liebe Grüße!
Danke für dein ausführliches Review! Klingt so, als richte sich das Buch primär an ältere Menschen (junge machen sich wohl auch eher weniger Gedanken um ihre Jugend…). Oder was ist so dein Eindruck?
Denkst du, es würde sich für jemanden eignen, der zögerlich ist, ihm unbekannte Ersatzprodukte und sowas zu verwenden?
Gerne 🙂
Ich finde, man muss immer unterscheiden: zwischen dem Buch an sich und der Challenge.
Das Buch richtet sich meiner Meinung nach an jeden, der Lust hat, eine neue Ernährungsweise, neue Rezepte und Produkte kennenzulernen.
Die Challenge richtet sich dagegen an Menschen, die abnehmen wollen, gesünder werden und jünger aussehen wollen. Abnehmen steht immer noch an erster Stelle und der Verjüngungseffekt eher an zweiter, würde ich sagen. (Natürlich steht im Allgemeinen die vegane Ernährung im Mittelpunkt, aber davon mal abgesehen…) Ich finde, die Challenge richtet sich an junge und ältere Menschen. Man kann ja auch als junger Mensch den äußerlichen Agingprozess verlangsamen. Wenn man etwas älter ist, sieht man den Unterschied nach der Challenge wahrscheinlich etwas mehr. Man muss ja dazu sagen, dass Attila selbst ja auch nicht gerade alt ist mit seinen 30 Jahren 😉
Du kannst natürlich selbst entscheiden, ob du die Challenge machen willst, wie weit du dich daran halten willst oder ob du nur ein paar neue Rezepte in deinen Alltag einbauen möchtest. Nur weil du dir das Buch kaufst, heißt es ja nicht du MUSST jetzt die Challenge machen und du MUSST alle Produkte darin verwenden. Du kannst natürlich auch Produkte weglassen, die dir nicht gefallen oder ersetzen. Wenn du die Challenge wirklich machen willst und auch die Erfolgserlebnisse sehen möchtest, solltest du dich aber auch ganz an die Challenge halten bzw. dann nicht wundern, wenn es nicht so viel bewirkt.
Generell solltest du halt schon offen gegenüber neuen Dingen sein. Ich finde, das Wort „Ersatz“produkte ist etwas falsch gewählt, denn im Buch kommen ja keinerlei Produkte vor, die irgendetwas ersetzen wollen, sondern eher komplett neue Produkte, die man vorher so gar nicht benutzt hat (wie z.B. das Acai Pulver). Du darfst dich auch von den Pulvern nicht abschrecken lassen. Das klingt erst einmal etwas künstlich, aber das ist es überhaupt nicht. Das sind einfach Acai Beeren in pulverisierter Form, also komplett natürlich und ohne irgendwelche komischen Zusatzstoffe. Darum geht es ja auch in der Challenge 🙂
Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten!
Liebe Grüße, Avilia
Danke für deine ausführliche Antwort! Das Buch wäre nicht für mich. Ich hatte daran gedacht, es vielleicht zu verschenken. Hätte ich vielleicht schreiben sollen…
Achso 😀 dann hilft dir meine Antwort trotzdem, hoff ich? Ich werde eines auch zu Weihnachten verschenken 🙂
Ja, hat geholfen.
Hallo Avilia,
ich habe VFY ebenfalls rezensiert. Zwar stimme ich dir zu, dass gerade die fernöstlichen Lebensweisheiten motivierend geschrieben sind. Aber sinnvoll finde ich Attilas Ansatz nicht.
VFY erzeugt unglaublich viel unnötigen psychischen Ballast: Superfoods, ORAC-Werte, Biozoom-Scanner … Das ist alles Hokuspokus und zieht dir das Geld aus der Tasche. Wer davon profitiert, sollte dir der beigelegte Biozoom-Werbezettel verdeutlichen.
Bitte bleib kritisch,
Steffen
Hallo Steffen,
Danke für deinen Kommentar.
Mir hat deine kritische Rezension sehr gut gefallen. Viele von dir genannten Punkte sind mir natürlich auch aufgefallen (z.B. der facebook/Internet Widerspruch), anderen stimme ich dagegen nicht zu (z.B. gefällt mir der Schreibstil gut, ich finde ihn authentisch und manchmal auch lustig. Aber das ist halt Geschmackssache 😉 )
Ich habe die negativen Punkte in meinem Post nicht nennen wollen, da ich einen ersten Eindruck geben wollte und keine Rezension. Ich hab das Buch zwar gelesen, aber an erster Stelle handelt es sich ja immer noch um ein Kochbuch. Und ich möchte kein Kochbuch beurteilen oder negativ darstellen, von dem ich bis jetzt nur ein Rezept ausprobiert habe.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass eine gesunde vegane Ernährung den äußerlichen Alterungsprozess verlangsamt, bzw. ihn andere Ernährungsformen beschleunigen. Ich bin immer total überrascht, wie jung manche Veganer/innen aussehen. Das ist jetzt natürlich auch nicht sonderlich wissenschaftlich von mir und es gibt bestimmt unzählige Ausnahmen 😉
Als ich den beigelegten Biozoom-Werbezeitel entdeckt hatte, musste ich schmunzeln und mir war da auch gleich schon klar, was das wieder für einen Aufschrei geben wird 😉 Er kooperiert mit verschiedenen Unternehmen und ja, er macht Profit dadurch. Was ist daran so verwerflich? Wir Konsumenten sind ja nicht alle dumm und können selbst entscheiden, ob wir auf Werbung anspringen, uns die Superfood Produkte kaufen oder den Biozoom 😀
Attila erreicht so viel mit seiner Art und seinen Büchern. Ich bin mir sicher, dass es genug negative Kritik über sein neues Buch geben wird. Da möchte ich meinen negativen Senf nicht dazu beitragen, sondern eher einen etwas positiven und seine Sache/die vegane Sache damit unterstützen 🙂
Liebe Grüße,
Avilia
Ein toller Blogpost, … ich habe das Buch auch seit einiger Zeit und noch immer nicht geschafft reinzulesen 🙁
Danke dir 🙂 Ich habe es zwar gelesen, aber muss gestehen, dass ich es bisher nur geschafft habe, drei Rezepte daraus zu machen. Ist aber wirklich ein tolles Buch und ich freu mich schon, mehr auszuprobieren 🙂
LG Avilia