Zuletzt aktualisiert am 1. Oktober 2022 von Astrid
Im letzten Blogeintrag „Warum vegan? – Teil 2: Für die Umwelt“ habe ich die Umweltschäden erläutert, die die Milch- und Fleischproduktion verursachen. Logischerweise betreffen diese Umweltschäden uns Menschen direkt. Wegen der Fleisch- und Milchproduktion werden Wälder abgeholzt, Luft und Wasser verschmutzt und damit zerstört der Mensch seinen eigenen Lebensraum. Am Wassermangel haben viele Menschen, vor allem in den Entwicklungsländern, zu leiden.
Aus dem letzten Blogeintrag folgt außerdem, dass die Fleisch- und Milchproduktion keine effiziente Nahrungsproduktion darstellt (36% der weltweiten Getreideernte und 70% der weltweiten Sojaernte werden als Futtermittel für Nutztiere verwendet). Die Tiere werden mit wertvollem Getreide gemästet, das der Mensch auch selbst zu sich nehmen könnte.
- Auf einem Acker angebaute Bohnen liefern uns 500 Pfund Proteine. Wenn wir dieselben Bohnen an Tiere verfüttern, um sie zu verspeisen, erhalten wir nur 50 Pfund Proteine.
- Würden die Amerikaner als stark fleischessende Nation ihren Fleischkonsum um nur 10% Prozent verringern, könnte man damit 60 Millionen Menschen ernähren. *
Abgesehen davon, dass dieses Verhalten an sich verschwenderisch ist, wird der Schweregrad dieses Handelns vor allem im Hintergrund des Welthungers deutlich. Durch die Aufgabe des Fleischkonsums könnte man die hungernde Bevölkerung dieser Erde ernähren! Natürlich ist die Fleischproduktion nicht DIE Ursache des Welthungers, aber immerhin eine. Es liegt nicht nur der hypothetische Fall vor, dass wir mit dem, was wir an die Nutztiere verfüttern, die Hungernden sättigen könnten. Tatsächlich werden Bauern in Ländern, wie z.B. Äthiopien gezwungen, ihre Ernte zu verkaufen. Anstatt ihr hungerndes Dorf zu ernähren, wird sie verwendet, um Nutztiere in anderen Ländern zu mästen.
Oft vergessen wir auch die Menschen, die in Schlachthöfen arbeiten müssen. Nicht ohne Grund gilt, laut Human Rights Watch, die Arbeit in Schlachthöfen als „gefährlichster Fabrikjob in Amerika“. Durch das schnelle Tempo der Zerlegebänder sind die Arbeiter ständig dem Risiko schwerer Verletzungen ausgesetzt. Sie müssen unter extrem unhygienischen Bedingungen arbeiten. Da sie den giftigen Gasen der angesammelten Exkremente täglich ausgesetzt sind, können sie schwere Krankheiten davontragen, wie zum Beispiel Atemwegserkrankungen, Nervenschäden bis hin zum Koma. Sie laufen ständige Gefahr, sich die Finger oder andere Gliedmaßen abzuschneiden, sich die Knochen zu brechen oder sich Verbrennungen zuzuziehen. Durch die ständige Konfrontation mit Gewalt und Töten leiden viele Arbeiter unter psychischen Störungen, Traumas und Alkoholismus. Sie werden emotional abgestumpft und quälen die Tiere teilweise aus reiner Lust. Sie können kein Mitleid mehr mit ihren Opfern empfinden, denn wenn sie das täten, würden sie durchdrehen.
Anwohner, die in der Nähe von Massentierhaltungsbetrieben wohnen, leiden unter den giftigen Emissionen dieser Anlagen. Asthma, Bronchitis, Kopfschmerzen Fehlgeburten können Folge sein.
Auch die Fleischkonsumenten selbst essen viele Schadstoffe mit: Antibiotika, Pestizide, Fungizide, die als krebserregend bekannt sind. Und Scheiße. Forscher der University Minnesota haben in verschiedenen Lebensmittelmärkten über 1000 Proben entnommen und fanden bei Schweine- und Rindfleisch in 69% und bei Geflügel in 92% aller Fälle Verunreinigungen mit Fäkalien, die das potenziell gefährliche Bakterium E.coli enthielten.** Da ist es wirklich kein Wunder mehr, dass es so viele Fleischskandale gibt!
*Peter Singer: „Animal Liberation“
**Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows: An Introduction to Carnism by Melanie Joy, Ph.D., Ed.M.
Bildquelle: http://www.sxc.hu/
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